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1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

2. Römische Geschichte - S. 68

1893 - Dresden : Ehlermann
68 Dritter Zeitraum. — § 25. Pompejus’ Aufgang etc. ganzen 600). Die Wahl erfolgt durch die Tributkomitien (eine Art Volksvertretung?) und ist an die vorherige Verwaltung des Quästoramtes geknüpft.*) 2) Die Centuriatkomitien sind der einzige gesetzgebende und beschliessende Körper. 3) Den Tribunen wird das Recht, Anträge zu stellen, entzogen und jedes weitere Amt verschlossen. 4) Das Richteramt fällt an den Senat zurück. Neue ständige Gerichtshöfe werden gebildet. Die Zahl der Prätoren wird auf 8, der Quästoren auf 20 erhöht, die Wahl der Priester dem Volke entzogen. Iii Regierung und Ende. Die Veteranen werden in den verödeten Landschaften (oft unter Austreibung der ehemaligen Besitzer) angesiedelt. 10000 Sklaven der Geächteten werden freigelassen („Cornelier“) und bilden Sullas Leib- wache. . Sulla ordnet die Gemeindeverfassung der italischen Städte und giebt Gesetze über Verbrechen gegen Leben und Eigentum und gegen die Sicherheit des Staates. In dem Glauben, die Ruhe wiederhergestellt und die Adelsherrschaft genugsam befestigt zu haben, zieht er sich 79 nach Puteoli ins Privatleben zurück, ohne seinen Einfluss auf die Staatsangelegenheiten ganz aufzugeben. Seinen Neigungen sich hingebend und mit der Abfassung seiner „Denkwürdigkeiten“ sich beschäftigend, wird er 78, sechzigjährig, vom Tode überrascht. Leichenfeier unter den höchsten Ehren. § 25. Pompejus’ Aufgang und die Beseitigung der Sullanischen Verfassung. I Parteien und Führer. Nach Sullas Tode Un-Zufriedenheit überall. Die Volkspartei, deren Macht durch Schwächung des Tribunats verkümmert, der Ritt er st and, dem der Einfluss auf die Gerichte entzogen, die unterste Volksschicht, der die Aussicht auf Getreide- und Landverteilung genommen ist, erstreben eine Änderung der Dinge, nicht minder alle infolge der Bürgerkriege Verarmten oder infolge eigener Misswirtschaft Verschuldeten (die sullanischen Veteranen), endlich auch die Bewohner des nördlichen *) Die verbreitete Meinung, Sulla habe die Censur beseitigt, die dann durch Pompejus wieder hergestellt sei, ist neuerdings mit gutem Grunde zurückgewiesen worden.

3. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 152

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 152 — von Gerlach mit Bismarck". In das Leben Bismarcks führt als Gegen-stirck zu dem „Kaiser Wilhelm I." von E. Marcks zweckmäßig ein die „Geschichte Bismarcks" von Max Lenz (Leipzig 1902). Auch durch ihr Abbildungsmaterial ist wertvoll die Bismarck-Monographie von Gd. Heyct (Bielefeld, Velhagen und Klasing). Frankfurt ist gräßlich langweilig, ich bin so verwöhnt mit viel Liebe um mich und viel Geschäften und merke erst, wie undankbar ich gegen so manche Leute in Berlin immer gewesen bin, denn von Tir und Zubehör will ich ganz absehen, aber selbst das kühlere Maß von landsmannschaftlicher und Parteizuneigung, was mir in Berlin wurde, ist ein inniges Verhältnis zu nennen gegen den hiesigen Verkehr, der im Grunde nichts als ein gegenseitiges mißtrauisches Ausspionieren ist. Und wenn man noch etwas auszuspüren und zu verbergen hätte! Es sind lauter Lappalien, mit denen die Leute sich quälen, und diese Diplomaten sind mir schon jetzt mit ihrer wichtigtuenden Kleinigkeitskrämerei viel lächerlicher, als der Abgeordnete der Ii. Kammer im Gefühl seiner Würde. Wenn nicht äußere Ereignisse zutreten, und die können wir superklugen Bundestagsmenschen weder leiten noch vorherbestimmen, so weiß ich jetzt ganz genau, was wir in 1, 2 oder 5 Jahren zustande gebracht haben werden, und will es in 24 Stunden zustande bringen, wenn die ant)ent nur einen Tag lang wahrheitsliebend und vernünftig sein wollen. Ich habe nie daran gezweifelt, daß sie alle mit Wasser kochen; aber eine solche nüchterne, einfältige Wassersuppe, in der auch nicht ein einziges Fettauge zu spüren ist, überrascht mich. Schickt den Schulzen Se. oder Herrn von ? arsky aus dem Chausseehause her, wenn sie gewaschen und gekämmt sind, so will ich in der Diplomatie Staat mit ihnen machen. In der Kunst, mit vielen Worten gar nichts zu sagen, mache ich reißende Fortschritte, schreibe Berichte von vielen Bogen, die sich nett und rund wie Leitartikel lesen, und wenn Manteuffel, nachdem er sie gelesen hat, sagen kann, was drin steht, so kann er mehr wie ich. Jeder von uns stellt sich, als glaubte er vom

4. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 188

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 188 — bosjelbc wird überall geschehen. Ein Krieg, zu dem wir nicht vom Bolkswillen getragen werden, der wird geführt werden, wenn schließlich die verordneten Hörigkeiten ihn für nötig halten und erklärt haben; er wird auch mit vollem Schneid und vielleicht siegreich geführt werden, wenn man erst einmal Feuer bekommen und Blut gesehen hat^ Aber es wird nicht von Hause aus der Elan und das Feuer dahinter sein wie in einem Kriege, wenn wir angegriffen werden. Dann wird das ganze Deutschland von der Memel bis zum Bodensee wie eine Pulvermine aufbrennen und von Gewehren starren, und es wird kein Feind wagen, mit diesem furor teutonicus, der sich bei dem Angriff entwickelt, es aufzunehmen. Diese Überlegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen, selbst wenn wn, was viele Militärs, nicht nur die uusrigen, annehmen, jetzt _ unseren künftigen Gegnern überlegen sind. Die unsiigen glaubeu das alle; natürlich, jeder Soldat glaubt das; er würde beinahe aufhören, ein brauchbarer Soldat zu sein, wenn er nicht den Krieg wünschte und an seinen Lieg darin glaubte. Wenn unsere Gegner etwa vermuten, daß es die Furcht vor dem Ausgange ist, die uns friedfertig stimmt, dann irren sie sich ganz gewaltig. Wir glauben ebenso sest an unseren Sieg in einer gerechten Sache,_ wie irgend ein ausländischer Lentuaut in seiner Garnison beim dritten Glase Champagner glauben kann, undjnir vielleicht mit mehr Sicherheit. Also es ist nicht die Furcht, die uns friedfertig stimmt, sondern gerade das Bewußtsein unserer Stärke, das Bewußtsein, auch dauu, wenn wir in einem minder günstigen Augenblicke angegriffen werden, stark geuug zu sein zur Abwehr .und doch die Möglichkeit zu haben, der göttlichen Vorsehung es zu überlassen, ob sie nicht in der Zwischenzeit doch noch die Notwendigkeit eines Krieges ans dem Weqe räumeu wird. Ich bin also nicht für irgendwelchen Angriffskrieg, und wenn der Krieg nur durch unseren Angriff entstehen

5. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 117

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 117 — war ein Mann niederer Geburt, der aus Dalmatien stammte, und hatte, wie einst Marius im Heeresdienst von unten aufsteigend, die höchsten Stellen erstiegen. Als ein junger Kaiser durch seinen Feldobersten ermordet worden war, stieß Diokletian den Mörder nieder, worauf ihn das Heer zum Imperator ausrief. Nachdem er das ganze gewaltige Reich unter seine Botmäßigkeit gebracht hatte, teilte er es in vier große Verwaltungsbezirke, an deren Spitze er tüchtige Feldherren als Mitregenten stellte; dadurch wurde nicht nur im Innern der Friede gesichert, sondern auch den äußeren Feinden Halt geboten. Diokletianns verwandelte die Regierung in eine unumschränkte Monarchie, indem er anordnete, daß der Kaiser als unmittelbarer Stellvertreter der Götter verehrt werde, der über den Gesetzen stand und im ganzen Reiche über Grundbesitz und Eigentum der Bewohner schrankenlos verfügte. Dadurch wurden die Bürger zu rechtlosen Untertanen herabgedrückt. Die letzte große Christenverfolgung wurde von ihm angeordnet. Nach mehr als zwanzigjähriger Regierung zog sich Diokletianus (305) 305 als Privatmann in den großartigen Palast zurück, den er sich in seiner Heimat erbaut hatte. Als bald darauf Zwist zwischen den Mitkaisern ausbrach, weigerte er sich einzugreifen, „denn," sagte er, „die Kohlköpfe, die ich mir hier mit eigener Hand erbaue, sind mir wichtiger als die Streitfragen des Reiches." Er erfuhr aber von denen, die er in die Höhe gehoben, so viel Undank und Beleidigungen, daß er nach einigen Jahren freiwillig seinem Leben ein Ende gemacht haben soll. Konstantinus, dessen Vater zu den Mitkaisern des Diokletianus gehört hatte, zeichnete sich zuerst in Britannien und Gallien durch glückliche Kriegstaten aus. Bald aber ward er Herr des ganzen Abendlandes durch einen Sieg, den er unweit von Rom davontrug. Er verdankte ihn hauptsächlich den christlichen Kriegern, die in seinem Heere dienten und unter einem Banner einherzogen, das ein Kreuz mit der Unterschrift ,,h ö c signo vinces“ (d. i. in diesem Zeichen wirst du siegen) führte. Nunmehr trat Konstantinus offen als Beschützer des Christentums auf, dem er staatliche Anerkennung und Unterstützung gewährte, und als er nach siegreichen Kämpfen Alleinherrscher des ganzen Römerreichs geworden war, half er der christlichen Kirche zum Siege über das Heidentum. Er selbst war nicht Christ, empfing vielmehr die Taufe erst auf dem Sterbebette; auch führte er einen durchaus nicht christlichen Lebenswandel; aber die großen Vorteile und Vorrechte, die er der Kirche zuwandte, gaben ihm so viel Ansehen, daß er zur Schlichtung von Lehrstreitigkeiten die große Kirchenversammlung zu N i c d a (325) einberufen und leiten konnte. Den 325 Sitz der Regierung verlegte er von Rom nach Byzanz, das

6. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 70

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 70 — Gemeindeland wurde an Plebejer verpachtet. Wie das Konsulat, so wurden auch die übrigen kurulischen Ämter, z. B. das Amt der Oberrichter, die Prätur, allmählich von den Plebejern erobert. Im Alleinbesitze der Patrizier blieben einige Priesterämter, im Alleinbesitze der Plebejer das Volkstribunat. Später (287) setzten es die Tribunen durch, daß die Beschlüsse der von ihnen geleiteten Tribusversammlungen als gleichwertig mit denen der Centurienversammlungen anerkannt wurden, die unter dem Vorsitz der Konsuln stattfanden. V. Die Begründung des römisch-italischen Reichs. i. Rom und die Catmcr (493 — 33$). Durch die Vertreibung der Könige hatte der römische Staat an äußerer Macht eingebüßt, denn die Herrschaft über die Latiner, welche sich selbst erfolgreich gegen die etruskische Herrschaft erhoben hatten, konnte nicht aufrecht erhalten werden (f. 0. Iii, 1). Nach einigen Jahren kam es zu einem Schutz- und Trutzbündnisse zwischen Rom einerseits und den neunundzwanzig Latinergauen anderseits (493). Gegen die gemeinsamen Feinde wollte man mit gleich starken Heeren ins Feld rücken, den Oberbefehl sollte jährlich wechselnd ein Römer und ein Latiner führen, die Beute sollte gleichmäßig geteilt werden. Mit Hilfe dieses Bündnisses gelang es den Römern, die vielen kleinen Völkerschaften Mittelitaliens zu bezwingen. Langen Widerstand leisteten insbesondere die Volsker und die Ä q u e r. Die Volsker hatten an dem aus Rom verbannten Koriolanus (s. 0. Iv, 2) einen vorzüglichen Feldherrn gewonnen. Um an seinen undankbaren Mitbürgern Rache zu nehmen, hatte er das siegreiche Heer der Volsker bis vor die Tore Roms geführt und verwüstete das ganze römische Gebiet. Da sie nicht wagten, ihm in offener Feldschlacht entgegenzutreten, hielten sich die Römer innerhalb der Mauern der Stadt, in welcher bald Hungersnot und Krankheit ausbrachen. Da sandte man eine Anzahl römischer Frauen ab, die durch Bitten das Herz des Koriolanus erweichen sollten, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin. Lange widerstand er ihren Bitten, schließlich aber ließ er sich doch rühren und versprach, das feindliche Heer hinwegzuführen. „Mutter," rief er aus, „Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn hast du verloren." Er zog mit dem Heere der Volsker ab, wurde aber dann von diesen zur Rechenschaft gezogen und umgebracht. Einst hatten die Äquer das römische Heer in einer Gebirgs-

7. Römische Geschichte - S. 69

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Dritter Zeitraum. — § 25. Pompejus’ Aufgang etc. 69 1) Der Senat erhält die alte Macht zurück und wird durch 300 Mitglieder aus dem Anhang Sullas verstärkt (im ganzen 600). Die Wahl ist an die vorherige Verwaltung des Quästoramtes geknüpft.*) Sowohl die außerordentlich eintretenden Senatoren wie die Quästoren werden durch die Tributkomitien gewählt. (Der Senat dadurch eine Art Volksvertretung?) 2) Die Centuriatkomitien sind der einzige gesetzgebende und beschließende Körper. 3) Den Tribunen wird das Recht, Anträge zu stellen, entzogen und jedes weitere Amt verschlossen. 4) Das Richteramt fällt an den Senat zurück. Neue ständige Gerichtshöfe werden gebildet. Die Zahl der Prätoren wird auf 8, der Quästoren auf 20 erhöht, die Wahl der Priester dem Volke entzogen. Iii. Regierung und Ende. Die Veteranen werden in den verödeten Landschaften (oft unter Austreibung der ehemaligen Besitzer) angesiedelt. 10000 Sklaven der Geächteten werden freigelassen („Cornelier“) und bilden Sullas Leibwache. Sulla ordnet die Gemeindeverfassung der italischen Städte und giebt Gesetze über Verbrechen gegen Leben und Eigentum und gegen die Sicherheit des Staates. In dem Glauben, die Ruhe wiederhergestellt und die Adelsherrschaft genugsam befestigt zu haben, zieht er sich 79 nach Puteoli ins Privatleben zurück, ohne seinen Einfluß auf die Staatsangelegenheiten ganz aufzugeben. Seinen Neigungen sich hingebend und mit der Abfassung seiner ,.Denkwürdigkeiten“ sich beschäftigend, wird er 78, sechzigjährig, vom Tode überrascht. Leichenfeier unter den höchsten Ehren. 8 25- Pompejus’ Aufgang und die Beseitigung der Sullanischen Verfassung. I. Parteien und Führer. Nach Sullas Tode Unzufriedenheit überall. Die Volkspartei, deren Macht durch Schwächung des Tribunats verkümmert, der Ritterstand, dem der Einfluß auf die Gerichte entzogen, die unterste Volksschicht, der die Aussicht auf Getreide- und Land- ) Die verbreitete Meinung, Sulla habe die Censur beseitigt, die dann durch Pompejus wieder hergestellt sei, ist neuerdings mit gutem Grunde zurückgewiesen worden.

8. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 143

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xxvii. Maximilian I. von Baiern. 143 [tätigt. Die unglückliche Stadt mußte dem Baiernherzog huldigen und wurde katholisch gemacht. B. Union und Liga. Unter dem Eindruck dieser Gewalttat bildete sich die evangelische Union, die alle evangelischen Fürsten und Städte Süddeutschlands umfaßte und die gemeinsame Abwehr der katholischen Angriffe bezweckte; die Oberleitung des lockeren Bündnisses, das auf Frankreich, England und die Niederlande sich stützte, übernahm der Kurfürst von der Pfalz. Aber viele deutsche Fürsten hielten sich fern, vor allem der lutherische Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1611—1656), der in heftiger Feindschaft dem kalvinischen Hofe von Heidelberg gegenüberstand. Sofort erfolgte die Gründung eines katholischen Gegenbundes, der Liga, der außer dem Herzog von Baiern nur noch geistliche Fürsten umfaßte. Maximilian nahm die Zügel in feste Hand; mit den reichlichen Mitteln, die ihm von seinen Bundesgenossen zuflössen, unterhielt und verstärkte er ein schlagfertiges Heer, an dessen Spitze er einen bedeutenden niederländischen Kriegsmann, den Grafen von Tilly, berief. Je nach Bedürfnis konnte dies Heer für die kirchlichen Zwecke der Liga und für die politischen Zwecke des Baiernherzogs verwendet werden. Zuerst traten sich beide Bündnisse in der jülich-clevischen Erbsrage gegenüber. Der Union wurde jedoch ihre Hauptstütze durch den Mord Heinrichs Iv. (s. Xxvi D) entzogen, der ihr zu Hilfe kommen wollte; sie konnte es nicht hindern, daß die Hälfte der Erbschaft (Jülich-Berg) an einen Wittelsbacher aus einer pfälzischen Nebenlinie kam, der sich die Hilfe der Liga durch Übertritt zum Katholizismus erkauft hatte. Die andere Hälfte (Cleve-Mark-Ravensburg) blieb dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, der durch Annahme des kalvinischen Bekenntnisses und Eintritt in die Union sich einen festen Rückhalt gesichert hatte. Einen neuen Waffengang zwischen beiden Bündnissen schien die böhmische Frage herbeiführen zu sollen. C. Der böhmische Krieg. In den Ländern der deutschen Habsburger war die Sache des evangelischen Bekenntnisses mit dem Streben, die Macht des Landesherrn durch die Stände zu beschränken, verschmolzen worden und dadurch rasch vorwärts gegangen; nur der achte Teil der Bevölkerung war noch katholisch. Der Streit zwischen dem

9. Quellenbuch für die griechische Geschichte - S. 182

1895 - Leipzig : Ehlermann
182 74. Philopömen 253—183. zu berauben. Als er aber den Kopf emporhob und um sich blickte, stürzten sie haufenweise über ihn her, banden ihm die Hände auf den Rücken und führten ihn so davon, indem sie Mißhandlung und Hohn einem Manne zufügten, der von Deinokrates solches zu erleiden auch nicht im Traume erwartet hätte. In der Stadt erregte die Nachricht ungemeine Freude, und alles strömte zu den Thoren. Als sie aber Philopömen auf eine seines Ruhmes ganz unwürdige Art daherschleppen sahen, wurden die meisten von Mitleid erfüllt; sie vergossen Thränen und riefen, alle menschliche Macht sei ein eitles Nichts. So verbreitete sich allmählich von Munde zu Mund das menschenfreundliche Wort, man dürfe der früheren Verdienste Philopömens um die Freiheit nicht vergessen. Gleichwohl brachte man ihn nach der sogenannten Schatzkammer, einem unterirbifchen Behältnisse, das weder Luft noch Licht von außen empfing, auch feine Thüre hatte, sondern durch einen großen drehbaren Felsblock verschlossen wurde. 18 Als die achäischeu Ritter sich vou der Flucht wieder sammelten und Philopömen nirgends zu sehen war, machten sie Halt, um ihn zu rufen, und einer sagte zum andern, das hieße mit Schmach und Frevel sich retten, wenn sie dem Feinde den Feldherrn Preis gäben, der um ihretwillen sein Leben für nichts geachtet. Dann rückten sie vor und suchten ihn überall mit dem größten Eifer; endlich erfuhren sie, daß er gefangen sei, und verkündigten es sogleich in den achäischeu Städten. Hier entstand große Bestürzung; man beschloß, von den Messeniern seine Los-lassuug zu verlangen; zugleich schickten die Bürger sich an, ins Feld zu ziehen. 19 Dies thaten die Achäer. Deinokrates aber, der im Verzüge die Rettung Philopömens fürchtete und den Schritten der Achäer zuvorkommen wollte, ließ, als mit Anbruch der Nacht die Volksmenge sich verlief, den Kerker öffnen und schickte einen öffentlichen Diener mit Gift hinein, um es dem Gefangenen zu reichen und nicht von der Stelle zu gehen, bis er es ausgetrunken. Philopömen lag, in seinen Mantel gehüllt, auf der Erbe und konnte

10. Quellenbuch für die griechische Geschichte - S. 32

1895 - Leipzig : Ehlermann
o2 14. Xerxes setzt nach Europa über 480. Männer zu Fuß; 1000 Mann von ihnen hatten an ihren Speeren statt des unteren Schaftendes goldene Granaten und schlossen die übrigen ringsherum ein, die andern 9000 Mann trugen silberne Granaten. An diese 10 000 zu Fuß schlossen sich 10000 persische Reiter an. Nach der Reiterei war ein Zwischenraum von zwei Stadien gelassen; hernach kam der übrige Hause durcheinander gemischt. c. Das Opfer. Hcrodotos Vii, 54. Die Perser warteten auf beit Aufgang der Sonne, verbrannten vielfaches Räucherwerk auf den Brücken und bestreuten den Weg mit Myrten. Wie aber die Sonne aufging, spendete Xerxes aus einer goldenen Schale ins Meer und flehte zur Sonne, es möchte ihm kein Unfall derart begegnen, daß er von der Unterwerfung Europas abstehen müßte, bevor er an dessen Grenzen angelangt sei. Nachdem er das Gebet gesprochen hatte, warf er die Schale in den Hellespont, dazu einen goldenen Mischkrug und einen persischen krummen Säbel. Ich kann nicht bestimmt angeben, ob er dies als Weihgeschenk für die Sonne ins Meer warf, oder ob er es bereute, den Hellespont gegeißelt zu haben. J5. Lobpreisung der Athener als der wahren Retter Griechenlands. Aus Herodotos Vii, 139. Nach Chr. Fr. Bähr. 1 Hier fühle ich mich gedrungen, meine Ansicht darzulegen, die der Mehrzahl nicht gefallen wird; gleichwohl werde ich das, was ich einmal für wahr erkenne, nicht verschweigen. Wenn die Athener aus Furcht vor der herannahenden Gefahr ihr Land verlassen hätten, oder wenn sie geblieben wären und sich dem Xerxes ergeben hätten, so würde niemand versucht haben, zur See dem König entgegenzutreten. Dann wäre es wohl zu Lande also gekommen: wenn auch die Peloponnesier noch so viele Mauern hintereinander als Brustwehren durch den Jsthmos gezogen hätten, so würden die Lakedämonier bald allein geblieben sein, von ihren Verbündeten nicht freiwillig, sondern gezwungener Weise verlassen, da deren Städte eine nach der andern von der Seemacht des Königs erobert worden wären; so vereinzelt hätten sie, wenn sie auch noch so tapfer kämpften, doch zuletzt nur einen rühmlichen Tod gefunden.
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